Archiv des Autors: Ole
Su Nuraxi in der Marmilla
Heute war mal wieder Kultur angesagt. In der Nähe der Wanderung von vorgestern findet sich bei Barumini die Nuraghensiedlung „Su Nuraxi“, die nur mit Führungen zu besichtigen ist. Um den zentralen Nuraghenturm wurden hier ein Hof sowie vier weitere Türme erbaut, so dass die Anlage die Form einer Festung annimmt. Um die Festung herum wurde wiederum später mit etwas Abstand ein weiterer Mauerring mit sieben weiteren Türmen errichtet. Und noch später wurde innerhalb und außerhalb dieser Mauern die Siedlung mit einfache Rundhütten erweitert.
Die sogeanannten Pinetas aus mehreren Steinreihen und einem Spitzdach aus Schilf finden sich auch anderswo auf der Insel und wurden und werden wohl auch als Hirtenhütten benutzt. Es finden sich auch einige Häuser, die bemerkenswerterweise kleine separate runde Räume besassen, die aus einer umlaufenden Sitzbank und einem zentralen Wasserbecken bestanden und damit auf einen Wasserkult hindeuten. Alles in allem ergbit sich hier eine komplexe Siedlung die im Laufe der Jahrhunderte Stück für Stück erweitert und umgebaut wurde.
Mitunter wurden zu späteren Zeiten auch Steine aus den oberen Etagen der Nuraghe für andere neue Gebäude wiederverwendet. Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde angefangen viele der Nuraghen auszugraben, so auch Su Nuraxi. Hier kann man diesen Prozess des Ausgrabens ganz gut nachvollziehen, da an markante Steine das Datum der Ausgrabung geschrieben wurden. So war Su Nuraxi zunächst fast komplett verschüttet. Im August 1951 war die zweite Etage freigelegt, einen Monat später dann erst der ursprüngliche Eingang in der 1. Etage.
Von Su Nuraxi aus entdeckten wir einen einzelnen steilen konischen Berg mit einer Bebauung oben drauf. Das wollten wir uns näher ansehen. Also fuhren wir einfach mal hin. Es stellte sich als das „Castello di Las Plassas“ heraus. Die Form des Hügels wie eine Brust, gab der Festung einen alternativen Namen „Castello di Marmilla“. Die Bezeichnung Marmilla wurde später auf die ganze Subregion ausgeweitet. In dem kleinen Örtchen Las Plassas parkten wir gleich neben der leider geschlossenen Kirche im spanischen Stil und machten uns an den Aufstieg zum Castello.
Gebaut wurde diese militärische Festung im 12. Jahrhundert. Ihr wird eine eine hohe stretegische Bedeutung zu Zeiten des Königreichs Arborea zugeschrieben und diente der Grenzkontrolle. Oben bietet sich tatsächlich ein weiter Blick in verschiedene Täler. Leider stehen von dem Castello nur noch wenige Außenmauern.
Beim Abstieg sah man von oben einen Fußballplatz in Las Plassas. War es wirklich ein Fußballplatz? Bei genauerer Betrachtung war er ziemlich klein, die Spielfeldmarkierungen sahen eher nach einem Handballspielfeld aus und die Tore hatten auch eher Handballtorgröße.
Also machten wir noch einen Abstecher zum Spielfeld um uns das genauer anzusehen.
Es waren sogar ein paar Leute am Platz, so dass wir sie fragen konnten was hier gespielt wird. Der eng umbaute Platz war tatsächlich recht klein. Hier wird kein normaler Fußball und auch kein Feldhandball gespielt, sondern „Calcetto“ oder „Calcio a cinque“, was hierzulande als „Futsal“ Verbreitung findet. Die Leute am Platz räumten gerade von einem großen Dorffest mit 2000 Besuchern auf, wo der Ort selbst eher um die 200 Einwohner hat.
Vernadelungen am Strand
Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns, so dass wir einen weiteren Strandtag einlegten. Diesmal ging es an das nörliche Ende der Sinis-Halbinsel, wo der beliebte Badestrand von Putzu Idu liegt, wo winters und abends ohne Touristen allerdings nichts mehr los ist, wie am Vortag unsere Stuttgarter Bekanntschaft zu berichten wussten. Nichts desto trotz kann man tagsüber auch dort wunderbar baden, sich an der Promenade Fahrräder, Windsurfbretter und ähnliches ausleihen oder auch Eis essen gehen. Hinter der Promenade schließt sich gleich der flache Salzsee Stagno Sa Salina Manna an, auf dem aber vor allem Möwen zu sehen waren.
Am Ende der Promenade beginnt schon der nächste Ort, Mandriola, der eigentlich nur aus drei vier Häuserreihen besteht, die sich am Strand entlangziehen und auch wie eine Schlafstadt für Touristen herüberkam. Es gibt zwar ein Ristorante, aber sonst keine Einkaufsmöglichkeiten im Ort. Wie überall auf der Insel wachsen auch hier viele Agaven, deren bemerkenswerten Blütenstände sehr hoch und baumartig aufschießen.
Der Strand veränderte sich dort grundlegend, da der Sand mehr und mehr von getrockneten Algen überdeckt wurde. Schließlich bildete sich dann ein dickes, flauschiges Bett aus Trockenalgen, die wiederum mit darübergewehtem Sand vermischt einen neuen Strandboden mit mehreren Schichten bildeten. Die Wellen klatschten dann an die sich mehr und mehr auftürmenden Algenberge, anstatt auf den Sand zuzurollen.
Eine weitere Besonderheit, die ich vorher noch nie gesehen habe und sich wohl an allen sardinischen Stränden findet, sind leichte braune Vernadelungen aus verfilzten feinen Strandgräsern oder -nadeln. Diese kommen in runder, flacher oder auch länglicher Form vor. Die Kleinsten sind von der Größe von Eicheln, die Größten, die wir gefunden haben, haben ungefähr Tennisballgröße. Manchmal sind sie auch mit Korallen- oder Algenresten verfilzt und sehen dann weiß gesprenkelt aus. Strandgrasschlacht!
Kork und Obsidian am Monte Arci
Heute früh mussten wir noch mal schnell zu den Flamingos, da wir gestern unsere Kamera zu Hause vergessen hatten. Danach ging es Richtung Süden zum Monte Arci. Es galt erst einmal bis zum Campingplatz Sennisceddu einige Höhenmeter per Serpentinenstraßen zu gewinnen, in der Nähe des Parkplatzes konnte man gleich mal einen weiten Ausblick über das Tal und die Tafelberge der Marmilla genießen. Gegenüber war die Hochebene Giara di Gesturi zu sehen, der wir später noch einen Besuch abstatten wollten.
Auf der Aussichtsbank saß bereits ein deutsches Paar aus Stuttgart mit deren sardischer Freundin und wir kamen ein wenig ins Gespräch. Sie besuchen mindestens jährlich ihr Haus in der Nähe von Oristano und entdecken selbst jetzt nach dreißig Jahren jedes Mal noch Neues auf der Insel.
Vom Aussichtspunkt wanderten wir dann weiter nach oben durch einen Korkeichenwald. Die frisch geschälten Korkeichen erkennt man an dem roten Stamm. Der Kork wächst dann mit der Zeit wieder nach. Es ist gesetzlich geregelt, dass eine Korkeiche nur alle zehn Jahre geschält werden darf.
Es wird der erste „männliche“ Kork von den späteren „weiblichen“ Korken unterschieden. Der männliche Kork ist grob, und brüchig. Erst der weibliche Kork ist ebenmäßiger und feiner. Nur die besten weiblichen Korke werden dann für Weinflaschen verwendet.
Entlang der Waldwege lagen jede Menge Obsidiane – auch Vulkanglas genannt, der Monte Arci war mal ein Vulkan. Da schlagen die Geologenherzen in der Familie höher – und ich darf dann alles nach Hause schleppen. Auch die frühen Bewohner Sardiniens, die Nuragher, nutzen die Obsidiane zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen, in Ihren Nuraghen wurden solche Gegenstände gefunden.
Oben auf dem Berg ist mit dem „Parco Aquafreddo“ ein großes Gelände für Ausflügler angelegt. Es gab mehrere schön gestaltete Trinkwasserquellen, von denen aber nur die noch weiter unten gelegene „Fustiolau“ nicht trocken war. Außerdem waren dort richtig viele gemauerte Grillmöglichkeiten und ebensoviele Picknicktische und -bänke angelegt. Im Sommer und zu besonderen Anlässen muss es dort oben richtig voll sein. Jetzt waren außer uns nur ein zwei Wohnmobil-Besatzungen vor Ort.
Höhepunkt der Wanderung sollte dann das „Belvedere“ sein – ein Kletterfelsen, von dem aus man einen weiten Ausblick auf die westliche Küste mit Oristano und der Halbinsel Sinis hat.
Sardische Köstlichkeiten
Heute war eigentlich hauptsächlich ein Strandtag. Es wurde aber nicht an irgendeinem Strand gebadet. Unser Strand des Tages war die „Spiaggia di Is Arutas“, der sogenannte Reiskornstrand. Dort scheint sich jemand die Mühe gemacht zu haben, den Sand zu sortieren und dann bei Is Arutas nur die größeren und weißen Körner in der Größe von Reiskörnern gesammelt zu haben. Eigentlich handelt es sich wohl eher um einen Kiesstrand als um einen Sandstrand, da die feineren Sandpartikel komplett fehlen. Vorteil: das Zeug bleibt nicht so sehr an Füßen und Haut kleben. Nachteil: man kann dort keine echten steilen Löcher buddeln und damit auch keine Sandburgen bauen, da der grobe Sand kaum Wasser aufnimmt. Beim Graben trifft man zum Beispiel auch nicht so schnell auf herkömmlichen nassen Sand. Dieser Strand ist so besonders, dass an den Strandaufgängen Schilder stehen, dass man sich doch bitte am Strand die Füße säubern soll und es bei Strafe untersagt ist, Sand auch in kleinen Mengen mitzunehmen. Es fallen Strafen von 300 bis 3000 Euro an!
Nach dem Strandbesuch fuhren wir noch nach Cabras und machten einen Spaziergang zum „Pauli ´e Sali“, einem der Flachwasserseen an und auf der Halbinsel Sinis. Dort leben nämlich Flamingos! Ohne Zoo. Um die richige Ecke gelaufen und über das große Schilf geguckt sah man sie. Dort standen sehr viele von Ihnen gar nicht weit weg im Wasser. Später flogen ein paar auch noch über uns hinweg.
Das Beste entdeckten wir aber erst nach der Rückkehr zum Auto! Direkt am Rand von Cabras und neben unserem Parkplatz wachsen Johannisbrotbäume als Straßenbäume. Die Johannisbrotschoten lagen einfach auf dem Boden! Wissen die Cabraser denn nicht was da für Schätze vor Ihren Türen lagern? Die Schoten sehen wie verschrumpelte braune Bananenschalen aus. Sie sind fest, man kann sie jedoch essen. Einfach ein Stück abbeißen und aufkauen. Sie schmecken süß und duften wie ich finde ganz toll (nach Weihnachten). In jeder Schote sind nur ein paar Kerne enthalten, die man nicht essen kann. Manchmal gibt es sie zum Beispiel an sehr gut sortierten Trockfruchtständen auf dem Striezelmarkt.
Nach diesem Fund fallen die Kaktusfeigen, die wir schon überall gesehen haben fast in Vergessenheit. An vielen Straßen wachsen nämlich Feigenkakteen meterhoch und heckenartig. Nach der Blüte färben sich die Feigen rot und warten nur darauf geerntet zu werden. Sie haben natürlich auch winzig kleine Stacheln, die nach Berührung gerne in der eigenen Haut steckenbleiben. Hat man die Stacheln abgerubbelt und die Schale entfernt bleiben das leckere süße Innere übrig, das wie Obst gegessen werden kann. Njam njam njam!
Halbinsel Sinai
Heute widmeten wir uns zum ersten Mal der Halbinsel Sinis, bzw. Sinai wie sie hier und da auch genannt wird. An deren Südzipfel befindet sich die Ausgrabungsstätte der antiken phönizisch-römischen Siedlung „Tharros“ aus dem 8. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, sowie einer von circa 70 der an der Küste Sardiniens gebauten Sarazenentürmen aus dem 16. Jahrhundert.
Wir wählten das Kombiticket, das eine Woche galt und neben den beiden Sehenswürdigkeiten außerdem auch noch das archäologische Museum Cabras inbegriff. So konnten wir Mitte Oktober in brütender Hitze zwischen den freigelegten Grundmauern und Säulen flanieren und nach Eidechsen Ausschau halten, während Bauarbeiter mit schubkarrenweise Zement hin- und herliefen, plemperten und am Wasserreservoir „herumrestaurierten“, na sagen wir mal den Verfall aufhalen. Wie man es von den Römern so kennt, gab es hier mehrere Therme, ein Amphiteater, Hypokausten und Aquädukte (Kanalisation unter der Straße!).
Direkt daneben befindet sich der Torre „San Giovanni“, ein gleichnamiger Ort existiert etwas nördlich hiervon ebenfalls. Dieser wurde wie die anderen Sarazenentürme von den damaligen spanischen Besatzern zum Schutz vor den sarazenischen Piraten errichtet. Der Turm ist gut erhalten, so dass man auch heute noch von oben einen guten Überblick über Tharros, Capo San Marco und den Golf von Oristano genießen kann.
Direkt unterhalb des Torre breitet sich auf der Mittelmeerseite der Landzunge ein Sandstrand, an dem wir uns gerne abkühlten und auf den Sonnenuntergang warteten.
Tresnuraghes
Tags zuvor fuhren wir durch den Ort Tresnuraghes. Heute gingen wir in die Vollen und besuchten gleich drei Nuraghe(n), auch wenn die vorerst überhaupt nichts mit dem zuvorgenannten Ort zu tun haben, obwohl es dort sicher auch drei Nuraghen gibt.
Nuraghe? Im zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung waren die damaligen Inselbewohner, genannt „Nuragher“, ganz eifrig „Nuraghen“ zu errichten – beeindruckende, mehretagige (bis zu drei!) hohle Türme, Bastionen, Festungen aus geschichteten, großen, teils bearbeiteten Basaltfelsbrocken zu errichten. Alles ohne Zement oder so, nur Stein auf Stein. Es soll davon auf Sardinien mehrere tausend(!) geben oder gegeben haben. Sie enthalten um eine zentrale Kammer mit „falscher Kuppel“ und Nischen und Fenstern/Schießscharten/Lüftungslöchern meist zwischen Außenmauer und Kammer eine innenliegende Wendeltreppe aus Stein zur nächsten Etage oder Terasse. Nach dreitausend Jahren haben wohl alle Nuraghen ihre obersten Terassen und Etage verloren – sei es wegen Verfalls oder Wiederverwendung des Baumaterials – dennoch sind noch viele erhalten und können besichtigt werden.
Als erstes stand Nuraghe Santa Barbara auf dem Programm, sie ist nur über einen Schnellstraßenrastplatz erreichbar. Kaum dass wir dort menschenseelenallein geparkt hatten, begrüßte uns ein kleines Hündchen und begleitete uns den mit Natursteinmauern gesäumten Weg den Hügel hinauf zur Nuraghe. Dort erforschten wir dann mit Taschenlampen die dunklen Kammern und Gänge der Nuraghe. Faszinierend!
Nach dieser „einfachen“ Nuraghe ging es weiter zur Nuraghe „Santu Antine“ in der Nähe von Torralba. Diese ist touristisch erschlossen, es kostet Eintritt und einmal pro Stunde gibt es eine Führung, wenn man Glück hat auch auf Englisch. Also warteten wir bis zum nächsten Führungstermin, um dann gesagt zu bekommen, dass die Führung auf Italienisch wäre, wir eh nichts verstehen würden und da außer uns keiner weiter da war sie gleich ganz ausfiele. Ja, danke.
Also erforschten wir auch diese Nuraghe auf eigene Faust. Hier ist der zentrale große Turm vermutlich nachträglich von drei weiteren kleineren Türmen mit je einer Kammer und Verbindungsgängen unten und einer Terasse/Wehrgang oben umbaut worden. An einer Seite gibt es zwischen Außenmauer und Zentralturm auch noch einen Hof, der Zugänge zu allen Teilen und ganz wichtig einen Brunnen beherbergt. Bis heute ist die genaue Funktion der Nuraghen nicht sicher. Die Nuragher hinterließen leider keinerlei schriftliche Zeugnisse. Auch wenn die Türme sehr wehrhaft aussehen wird eine vorrangig militärische oder religiöse Nutzung bezweifelt. Vermutlich lebten die Nuragher in kleinen Gemeinschaften und schützten so ihre Trinkwasserquellen und Nahrungsvorräte. Streitigkeiten unter den verschiedenen Gemeinschaften kann es aber natürlich auch gegeben haben.
Oben von Santu Antine entdeckte ich gleich noch eine Nuraghe in der Nähe. Ich dachte zunächst es sei ein riesiger Holzstapel, da es von der Seite und aus der Entfernung sehr rot und ebenmäßig aussah. In der Touristeninformationen sagte man mir dann, dass es die Nuraghe Oes sei und man auch auch dort hingehen könnte. Das taten wir dann auch. Von der Straße war es noch einen Spaziergang entfernt. Vor Ort mussten wir dann aber feststellen, dass der Eingang verschüttet war und man sie nur von außen umrunden konnte.
Alles in allem ein sehr interessanter Einblick in die sardische Geschichte!
Buon giorno Sardegna!
Auf zu neuen Ufern heißt es auch dieses Jahr für uns und unseren Spezialgast „Oma“!
Dieses Mal mit einem nicht ganz so großen Flugzeug (Nachtzüge gibt es ja leider nicht mehr so viele) über einen nicht ganz so großen Teich nach Bella Italia Sardegna! Es war wieder früh aufstehen angesagt, zunächst ging es kurz vor 6 Uhr mit dem Zug zur Flughalle Tegel, von dort dann aber direkt nach Alghero, Sardinien. Abflug 10:40 Uhr, Ankunft um 13 Uhr, das ist 13 Uhr Ortszeit.
Auch wenn wir nach Sardinien flogen, bekamen wir unser Leihauto von „Sicely by Car“. Bestellt war ein Citröen C4 ( 😀 ), bekommen haben wir einen Opel Astra ( :-/ ). Der Plan für den Rest des Tages war dann eigentlich nur noch zu unserem Hauptquartier für die nächsten 12 Tage zu gelangen, wir wählten die Küstenstraße nach Süden. Diese führte uns auf halbem Wege nach Tinnura, wo viele Häuser mit großflächigen Wandmalereien verziert sind. Das gibt es mehrmals auf Sardinien, so zum Beispiel auch in Orgosolo im Osten.
100 Kilometer und 3 Stunden später erreichten wir unser Ziel: Riola Sardo, nördlich von Oristano. Recht zentral gelegen. Hier bezogen wir ein kleines sardisches Häuschen an der Hauptstraße des kleinen Ortes. Die Vermieter erklärten uns geduldig alles auf Italienisch – irgendwie versteht man sich dann doch.
Panda, Gorilla & Co.
12.01.
Am letzten Tag unserer Reise wurde es noch richtig warm in Washington. Nach -10°C zu unserer Ankunft in Washington waren es nun +20°C!. Wir lagerten im Hotel beim Bell Caption unsere Koffer ein (nicht etwa beim Concierge oder beim Front Desk), ließen neben den Schneehosen nun auch die Jacken weg und gingen die Connecticut Avenue eine Meile weiter hinauf zum Zoo, eine weitere Einrichtung des Smithonian Institute, ohne Eintritt, aber diesmal auch ohne Sicherheitskontrolle.
Dort sahen wir rote Pandas, Riesenpandas, 69-jährige Elefanten (Gruß nach Rostock), Gorillas, Orang-Utans, freilaufenden Eichhörnchen, Tiger, Löwen und und und. Die Orang-Utans können sich im Zoo über hohe Türme, die mit Seilen verbunden sind, quer über die Wege und durch den Zoo zwischen eigentlichem Gehege und dem „Think Tank“ hin und herschwingen. Im Think Tank können sie mit den Pflegern Experimente machen oder mit den Besuchern spielen.
Im dortigen Außengehege gibt es zwei Duschen, eine innen und eine außen, die Affen haben die Wahl, ob sie sich selbst oder die Besucher nass spritzen wollen.
Auf dem Rückweg über die Adam Mills Road, welche per Straßenschild als „Drug Free Zone“ ausgeschildert war (na wenn das hilft), fanden wir zum Abschied dann noch mal einen der wenigen Spielplätze, wo Bruno mit den anderen Kindern „last one standing“ auf einer Drehscheibe spielte.
Dann hieß es Abschied nehmen, Koffer holen, zum Flughafen fahren und abdüsen.
Erstmal nach Frankfurt, dann nach Dresden. Trotz einiger geplatzter Flüge wegen Sturm und Schnee umher ging bei unseren Flügen alles gut – nur unser Gepäck war im Frankfurt nicht so schnell im neuen Flugzeug, so dass es einen Tag später als wir nach Hause kam.
Der Leuchtturm von Alexandria
11.01.
Heute war es nicht mehr so kalt wie an den letzten Tagen, wir konnten die Schneehosen wieder einpacken. Da wir gestern auch wieder nicht alle Ecken des Air and Space Museums ergründet hatten, stand auch heute ein zweiter Besuch an, diesmal die linke Seite des Museums mit den Flugzeugen. Alte Flugzeuge, neue Flugzeuge, große Flugzeuge, kleine Flugzeuge. Aber auch Heißluftballone – so lerne ich hier, dass Jean-Luc Picard, Captain der USS Enterprise ein Nachfahre von Jean Piccard einem Pionier der Heißluftbollanfahrt, der mit seiner Frau seinerzeit einen neuen Höhenrekord für Heißluftballone aufstellte.
Nachdem Birgit von der Konferenz zu uns kam und noch mal ein paar Weltraumstationen im rechten Flügel gebaut wurden, verließen wir das Museum, sammelten Birgits verstecktes Messer wieder auf – in allen Museen gibt es am Eingang anstatt einer Kasse mehrere Scanner wie am Flughafen – und machten einen Ausflug zum weltbekannten Leuchtturm von Alexandria. Da fährt die Metro hin. Nagut, es ist nicht Alexandria in Agypten sondern Alexandria in Virginia (fast jeder Bundesstaat hat wohl eins).
Ja, es ist auch nicht wirklich ein Leuchtturm und wurde auch nicht von den Griechen erbaut, sondern ist das „George Washington Masonic National Memorial“ und wurde von den Freimaurern errichtet. Ja, die gibt es wirklich, alle Großlogen waren spendabel bei der Finanzierung. Zumindest war das Weltwunder Inspiration für dieses Memorial. Für schlappe 15 € darf man auch auf den Turm steigen, uns genügte von den Treppenstufen der Ausblick auf Washington und Alexandria selbst.
Vom Turm aus führt die King Street, circa eine Meile durch Alexandria direkt bis zum Potomac River. Die King Street ist wegen ihrer alten Backsteinhäuser auch recht sehenswert. Dort finden sich auch die Häuser der ersten Bewohner Alexandrias: Carlyle (1753) und Ramsay. Auf der King Street fand dann auch jeder noch sein letztes Andenken im besten Comic-Laden weit und breit.