Kork und Obsidian am Monte Arci

Aussichtsbank am Monte Arci

Heute früh mussten wir noch mal schnell zu den Flamingos, da wir gestern unsere Kamera zu Hause vergessen hatten. Danach ging es Richtung Süden zum Monte Arci. Es galt erst einmal bis zum Campingplatz Sennisceddu einige Höhenmeter per Serpentinenstraßen zu gewinnen, in der Nähe des Parkplatzes konnte man gleich mal einen weiten Ausblick über das Tal und die Tafelberge der Marmilla genießen. Gegenüber war die Hochebene Giara di Gesturi zu sehen, der wir später noch einen Besuch abstatten wollten.

Geschälte und ungeschälte Korkeichen

Auf der Aussichtsbank saß bereits ein deutsches Paar aus Stuttgart mit deren sardischer Freundin und wir kamen ein wenig ins Gespräch. Sie besuchen mindestens jährlich ihr Haus in der Nähe von Oristano und entdecken selbst jetzt nach dreißig Jahren jedes Mal noch Neues auf der Insel.

Vom Aussichtspunkt wanderten wir dann weiter nach oben durch einen Korkeichenwald. Die frisch geschälten Korkeichen erkennt man an dem roten Stamm. Der Kork wächst dann mit der Zeit wieder nach. Es ist gesetzlich geregelt, dass eine Korkeiche nur alle zehn Jahre geschält werden darf.

Korkeichenstümpfe – außen Kork, innen Stamm

Es wird der erste „männliche“ Kork von den späteren „weiblichen“ Korken unterschieden. Der männliche Kork ist grob, und brüchig. Erst der weibliche Kork ist ebenmäßiger und feiner. Nur die besten weiblichen Korke werden dann für Weinflaschen verwendet.

Entlang der Waldwege lagen jede Menge Obsidiane – auch Vulkanglas genannt, der Monte Arci war mal ein Vulkan. Da schlagen die Geologenherzen in der Familie höher – und ich darf dann alles nach Hause schleppen. Auch die frühen Bewohner Sardiniens, die Nuragher, nutzen die Obsidiane zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen, in Ihren Nuraghen wurden solche Gegenstände gefunden.

Trinkwasserquelle Fustiolau

Oben auf dem Berg ist mit dem „Parco Aquafreddo“ ein großes Gelände für Ausflügler angelegt. Es gab mehrere schön gestaltete Trinkwasserquellen, von denen aber nur die noch weiter unten gelegene „Fustiolau“ nicht trocken war. Außerdem waren dort richtig viele gemauerte Grillmöglichkeiten und ebensoviele Picknicktische und -bänke angelegt. Im Sommer und zu besonderen Anlässen muss es dort oben richtig voll sein. Jetzt waren außer uns nur ein zwei Wohnmobil-Besatzungen vor Ort.

Kletterfelsen Belvedere

Höhepunkt der Wanderung sollte dann das „Belvedere“ sein – ein Kletterfelsen, von dem aus man einen weiten Ausblick auf die westliche Küste mit Oristano und der Halbinsel Sinis hat.

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