Monumentale Tiefen und Höhen

Willkommen im Tal

28.12.

Nicht weit von Kayenta, wo unser Wetherill Inn lag, befindet sich das Monument Valley, mit den berühmten Tafelbergen, das auch schon für diverse Western als Kulisse dienen durfte. Das Tal ist unter Navajo-Verwaltung, die Gegend ist ihnen heilig, die Götter kommen auch gerne hierher. Die Zufahrt mit dem Auto kostet gleich mal ein paar Dollar, so heilig ist es dann doch auch wieder nicht. Auf der anderen Hand, der Tourismus ist eben auch für Indianer eine Wirtschaftsquelle. An zentraler Stelle zwischen den Tafelbergen steht ein Navajo-Restaurant mit Ausblick und angeschlossenem Souvenierladen.

Tafelberge im Tal

Was gibt es sonst noch? Man kann auch einem Trail um einen der Tafelberge folgen, um ihn von allen Seiten zu begutachten. Das soll circa zwei Stunden dauern – das wollten wir den Kindern nicht zumuten. Außerdem gibt es eine mit Steinen markierte Sandstraße zu den weiter entfernten Tafelbergen, die wiederum wollten wir dem Leihwagen nicht zumuten. Man soll damit auch auf befestigten Wegen bleiben. Also sind wir durch den Souvenierladen getigert und haben unsere eigene kleine Runde durchs Tal gedreht. Der Boden ist sehr weicher roter Sand, ein Wunder dass die Tafelberge noch nicht zerbröselt sind. Dem „Freilichtmuseum“ statteten wir ebenfalls noch einen Besuch ab. Unweit des Parkplatzes sind drei Sand/Lehm/Holzhütten verschiedener Bauart aufgebaut, die man von außen und innen erkunden kann.

In der Indianer-Hütte

Am interessantesten fand ich folgende Bauweise: Acht circa einen Meter lange dicke Holzstämme stehen aufrecht im Kreis. Auch dazwischen stehen dicht an dicht Holzstämme.
Auf den acht Säulen liegen circa 2 Meter lange Querbalken auf. Diesen wiederum liegen von Mitte zu Mitte der unteren Querbalken weitere etwas kürzere Querbalken auf. Das wird Schicht um Schicht fortgeführt, so dass sich die Konstruktion nach oben immer weiter verjüngt.
Von außen wird alles mit Lehm und Sand abgedeckt. Es sind erst mal keine Nägel oder Schrauben zu sehen. In der Mitte der Hütte ist ein einfacher Metallofen für Holzscheite, auf dem auch ein Kochtopf Platz findet und dessen Schornstein geradewegs nach oben herausführt. In der Hütte ist schon merklich wärmer als draußen, auch ohne dass geheizt wird. Sieht recht primitiv aber effektiv aus. Frage: Wo kommen die dicken geraden Holzstämme eigentlich her? Im Monument Valley zumindest wachsen keine großen geraden Bäume.

Eines von vielen einsamen Häuschen mitten im Nirgendwo

Unsere Fahrt führte uns weiter durch das Navajo-Gebiet gen Süden nach Albuquerque. Auf dem Weg dahin machten wir noch einmal in Chinle Halt. In örtlichen Supermarkt gab es eine Theke mit mexikanischem Essen. Corn Dogs, Burritos (mit Bohnen, grünem Chili oder rotem Chili) und Potato Wedges wurden unser Mittagessen, das wir im Auto auf dem großen Parkplatz futterten. Hierr wurde uns vor Augen geführt, dass es nicht allen Indianern wirklich gut geht (weil sie z.B. nicht im Monument Valley im Souvenierladen arbeiten). Während wir im Auto saßen kamen mehrere Indianer, die von Auto zu Auto gingen und nach Geld oder Essen fragten. Schon in Kayenta, wo wir auch einkaufen waren ging es uns ähnlich. Dem einen gaben wir einen Apfel einem anderen einen Burrito. Andere wiesen wir ab. Andere liefen von Auto und boten selbstgestrickte Mützen an. Damit waren wir aber schon gut versorgt.
Da fällt mir ein, schon in Flagstaff fragte uns eine aufgelöste Frau an der Tankstelle, ob wir ihrem Pickup nicht etwas Benzin abgeben könnten, nun ja, das könnte auch andere Ursachen haben.
So fuhren wir dann gesättigt, aber trotzdem mit flauem Gefühl im Bauch weiter in Richtung New Mexico.

Ein Gedanke zu „Monumentale Tiefen und Höhen

  1. Manfred und Ute

    Hallo, ihr Lieben,
    wenn man die gewaltigen roten Steine sieht und die Landschaft dazu, dann kann man sich vorstellen, warum diese Gegend Monument Valley genannt wird.
    Die Geschichte des stolzen Volkes der Indianer, der Ureinwohner Amerikas, ist sehr traurig. Wir haben uns gerade die neue Winnetou-Verfilmung abgesehen.
    Nach jedem Bericht über euch, warten wir schon gespannt auf die nächste Veröffentlichung, wie ein Kind auf den Weihnachtsmann.

    Gute Fahrt weiterhin und viel Spaß!

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